„Wort zum Tage“ am 27.06.2021

„Wort zum Tage“ am 27.06.2021 – Deutschlandfunk Kultur
Apostelamt Jesu Christi
Autorin: Antje Dräger
Lesedauer: 2:55 min
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Guten Morgen, liebe Hörerin, lieber Hörer.

Als ich mich das letzte Mal mit ein paar Gedanken an Sie wenden durfte, war es kurz vor Weihnachten. Nun liegt die ganze festliche Zeit des Kirchenjahres schon hinter uns.

Wir erlebten Weihnachten mit der Adventszeit, die Passionszeit, Karfreitag, das Osterfest, die Himmelfahrt Christi und auch Pfingsten. Und nun dauert es wieder fast ein halbes Jahr, bis es ein Fest gibt? Nein, wir sind gerade mittendrin …

Weihnachten, Ostern und Pfingsten sind für uns Christen so wichtig, dass es (zumindest in unserem Land) jeweils zwei Feiertage gibt. Danach folgt noch ein Fest – aber das ist weit unbekannter. Es heißt Trinitatisfest und wird immer am Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Und alle folgenden Sonntage bis zum Ende des Kirchenjahres sind Trinitatissonntage, also eigentlich ist es ein Fest mit 22 bis 27 zusätzlichen Feiertagen.

Aber was feiern wir in dieser Zeit? Es ist die Trinität, das ist das Wort für die Einheit von Gott, Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Schwer vorstellbar – alle gehören untrennbar zusammen, sind sich vollkommen eins und sind dennoch in ihrer Gestalt und Wirkung auf uns Menschen verschieden.

Ich will versuchen, das mit einem Beispiel zu veranschaulichen. Denken wir an Wasser. Im ersten Moment denken wir an etwas Flüssiges. Doch es gibt es auch fest oder gasförmig.

Den Unterschied von festem Eis, über das in Kanada oder Russland im Winter Lastwagen fahren können, dem Wasser in der Badewanne und dem Dampf, der Turbinen antreibt, sehen wir deutlich. Doch es handelt sich immer um Wasser, nur in verschiedenen Formen.

Gott, der feststehende, der sichere Grund, unverrückbar und unveränderlich, ewig gleich; wird Mensch in Jesus, seinem Sohn. Er kam den Menschen ganz nah – zum Anfassen nah. Er war Gott, aber er war auch Mensch. Was ihn stark machte, so stark, dass er alles ertragen konnte für uns, war sein Geist. Es war der Heilige Geist, der dritte Bestandteil der Trinität.

Es ist Gottes Geist.

Er kann auch uns stark machen, wenn wir zulassen, dass er unser Leben lenkt. Dann sollen Neid und Missgunst, Gehässigkeit und Hochnäsigkeit nicht in uns sein. Dieser Heilige Geist kann uns befähigen, mit Geduld und Hilfsbereitschaft, mit Liebe, Verstehen und Verzeihen unseren Mitmenschen zu begegnen.

Wir brauchen alle drei. Gott als Grundlage, als Schöpfer, als Lenker der Welt, Jesus Christus als unseren Retter, der das Böse, den Tod, besiegt hat durch die Auferstehung; und den Heiligen Geist, der uns führen und helfen soll in diesem Leben. Lehnen wir einen Teil davon ab, lehnen wir alle ab …

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.