„Wort zum Tage“ am 26.06.2022

„Wort zum Tage“ am 26.06.2022 – Deutschlandfunk Kultur
Apostelamt Jesu Christi
Autorin: Antje Dräger
Lesedauer: 2:55 min

Guten Morgen, liebe Zuhörer.

In der Bibel Evangelium nach Matthäus lesen wir: „Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.“

Das klingt wie ein „Rundum-Sorglos-Paket“ – und das ist es auch. Nicht in der Art, dass wir alles bekommen, von dem uns in der Werbung gesagt wird, dass wir es bräuchten. Auch bedeutet es nicht, immer gesund zu sein, keine Trauer aushalten zu müssen oder vor Lästerungen oder Mobbing bewahrt zu werden.

Aber es bedeutet, dass man sich darauf verlassen kann, dass Gott genau dann eingreift in unser Leben, wenn es notwendig ist, auf eine Art, die wir manchmal bald verstehen, oft aber erst viel später.

Doch für dieses „Sorglos-Paket“ gibt es eine Bedingung. Was heißt es, nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit zu trachten? Es heißt, Prioritäten zu setzen. Was uns oft so wichtig ist, soll in die zweite Reihe rücken: Geld, Zeit, eigene Vorstellungen von meinem Leben, eigene Ziele …

Setzen wir nicht alle Kraft dafür ein, sondern sehen, was wichtiger ist. Nehmen wir uns die Art und das Leben Jesu zum Vorbild, dann versuchen wir, großzügig, hilfsbereit, ehrlich und rücksichtsvoll zu leben.

Gott sieht das und er unterstützt uns auch gern.

Mein Opa hatte damals im Krieg Heimaturlaub und beeilte sich, den Zug zu erreichen. Für ihn als gläubigen Christen war es klar, dass er in seinem Gebet auch für diese Fahrt Gott um die Hilfe bat. Doch er wurde aufgehalten und verpasste den Zug. Bestimmt war er erst ärgerlich und vielleicht dachte er auch: Jetzt habe ich doch gebetet und dann das!

Es dauerte nicht lange, da kam die Lautsprecherdurchsage, dass es auf der Strecke ein schweres Zugunglück gegeben hatte. Nun verstand er … Gott hat ihn nicht vor dem Verpassen des Zuges bewahrt, aber vor etwas viel Schlimmeren.

Vielleicht denken Sie jetzt, naja, ein glücklicher Zufall eben.

Jetzt sage ich mit einem Augenzwinkern: Das denke ich auch. Gott selbst hat ihm das zufallen lassen.

Ich wünsche Ihnen viele glückliche Zufälle und vielleicht auch einen Gedanken an Gott, den Absender der „glücklichen Zufälle“.