Unser Kirchentag 2018

„Vater, wir suchen die Einheit“ war die erste Zeile des Chorliedes vor dem 1. Teil des Gottesdienstes auf unserem Kirchentag. Und diese Liedzeile spann sich wie ein Bogen über den gesamten Kirchentag. Zunächst zeigte der Apostel auf, wie schön es ist, Gemeinschaft zu erleben und sie zu pflegen, um sie schließlich zu erhalten. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, bedurfte es einiger Zeit. Der Apostel benannte die Chorstunde: Sag mir nicht, Du hast immer Lust darauf gehabt. Ämterkonferenz: Sag mir nicht, Ihr seid immer gerne hingegangen. Aber durften wir nicht, auch gegen die eigene Überwindung, manchmal dann das Erleben haben, dass die Selbstverständlichkeit des Gottesdienstes ect. dass plötzlich aus dem, Normalen, aus dem, was ich gerade gering geschätzt habe, ein Festmahl geworden ist? Die schönsten Stunden meines Lebens war ich nie allein. Die Gemeinschaft ist ein Geschenk. Zur Pflege der Gemeinschaft gehört auch das Bekenntnis als Grundlage des Wachstums. Dazu gehörte der 2. Teil des Gottesdienstes mit der Auslegung aus dem Römerbrief 10, 10: „Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig.“ Der Apostel wandte ein altes Sprichwort an: Von was das Herz voll ist, geht der Mund über. Wichtig dabei ist, dass unser Glaube aus der Speisung des Herrn hervorgeht. Ist mein Herz so voller Glaube, ist denn mein Herz so voller Erkenntnis, ist denn mein Herz so voller Dankbarkeit gegenüber meinem Schöpfer, gegenüber meinem Vater, dass ich mich nicht zurückhalten kann und davon berichten muss?

Am Nachmittag zeigte uns im Podiumsgespräch der Apostel Eberhard Gladis einen Weg zur Einheit auf: Ich stelle mir einen Kreis vor. Und ich stelle mir den Mittelpunkt des Kreises vor. Und ich nehme für mich mal den Mittelpunkt des Kreises, dass ist Gott. Das ist der Ursprung und das ist das Ziel. Und dann gehe ich auf  den Kreisumfang. Und auf diesem Kreisumfang sind die ganzen Kirchenabteilungen. Auf dem gesamten Kreisumfang sind ganz schön große Punkte und manche sind kaum wahrzunehmen. Manche haben sich eingemauert, aber bei ganz vielen ist das Bestreben, sich näher zu kommen. Und was wir oft versuchen ist, dass wir auf dem Umfang, praktisch von der einen Kirchenabteilung näher an die andere heranrücken, dass wir einig werden. Auf so einem Kreis ist mächtig was los. Da will auch manchmal einer den anderen vereinnahmen. So habe ich das Gefühl an vielen Stellen der Christenheit. Jeder hat seins und für jeden ist seins richtig oder fast richtig. Dabei wäre es so einfach. Ich muss mich nicht verbiegen, muss mich nicht irgendwo anders unterordnen. Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit. Alle die auf dem Umfang des Kreises sind, machen sich auf den Weg in eine Richtung und zwar in die Richtung des Zentrums, in die Richtung des Mittelpunktes. Und unbestritten ist Jesus Christus, oder reden wir von der Trinität, ist das der Mittelpunkt des Christentums. Eine Bastelecke für Kinder und ein Workshop der ZAK Jugend rundeten das Programm ab.