Biesdorfer Gemeindeblatt zum November 2022

Vers zum Monat:
Ein Baum hat Hoffnung, wenn er schon abgehauen ist, daß er sich wieder erneue, und seine Schößlinge hören nicht auf. Ob seine Wurzel in der Erde veraltet und sein Stamm in dem Staub erstirbt, so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und wächst daher, als wäre er erst gepflanzt.“
Hiob 14, Vers 7 – 9

Liebe Geschwister,

seid wie ein Baum!!! 😉
Wie soll ich denn bitte wie ein Baum sein!? Immer an einer Stelle stehen? Immer darauf angewiesen sein, Wasser zu bekommen?
Zu hoffen, nicht gefällt zu werden?

Und jetzt frage ich dich,…könnten diese Fragen nicht auch auf uns zutreffen?

Wir als Menschen können ganz schnell „gefällt“ werden. Da sagt jemand etwas schlechtes über uns, oder verärgert uns, indem er falsch mit uns umgeht. Und da zieht es uns schon mal ganz schnell die Beine weg,…ganz so, als würden wir gefällt werden. Da gibt es dann diese Situationen, in/nach denen wir erst einmal wieder auf die Beine kommen müssen.

Ganz oft stehen wir auch einfach nur an einer Stelle,…wir wissen dann einfach nicht weiter, wissen nicht, wohin wir gerade gehen sollen. Welcher Weg ist denn gerade der Richtige? Es gibt gerade einfach keine Antwort! Also stehe ich ja in gewisser Weise erst einmal an dieser einen Stelle,…so wie der Baum.

„So grünt er doch wieder“… können wir das auch? JA!!! Und ja, das kann manchmal auch sehr viel Kraft kosten. Aber so ein kleiner neuer Trieb hat es auch nicht so einfach. Auch er muss gegen viele Widrigkeiten ankämpfen. Da ist der Sturm, die Hitze, Kälte, der Mensch, das Tier,…der Eine knabbert an ihm rum, der Nächste knickt ihn ab. Aber selbst dann bündelt er seine Kräfte, und hebt sich wieder empor. Ja, vielleicht mit einem kleinen Knick,…aber dennoch auf dem Weg, ein schöner und starker Baum zu werden.

Wo hast du denn deinen „Knick“? Und lässt du dich davon aufhalten? Sei wie der Baum / der neue Trieb. Kämpfe für dich! Kämpfe für deinen Weg. Wir sind wie der Baum,…von der Wurzel bis zur Krone durchzogen mit göttlichem Glauben, mit Zuversicht und Kraft. Wir müssen es nur zulassen. Unser Gärtner ist die Gemeinde, … der Bruder, die Schwester, und dazu zählen auch selbst schon unsere „Kleinsten“. Ihre Worte, ihre Gesten sind manchmal ein so wundervoller und wichtiger Dünger. Schau auch bei Ihnen genau hin, und sei genau du vielleicht auch ihr Gärtner, der sie liebevoll umsorgt. Denn Sie sollen die Chance haben, auch ein großer, kräftiger Baum zu werden.

Lasst uns immer wieder „frisch“ in den Glauben gehen, als hätte man uns erst „neu“ gepflanzt.

Seid / bleibt neugierig im Glauben, frischt „altes“ immer wieder ein wenig auf, lockert und kontrolliert „alt eingefahrenes“, alles ganz so, als würdet ihr dem kleinen Bäumlein den Boden bereiten, um später fest verwurzelt allen Einflüssen standhalten zu können. Je stärker dein Stamm, und auch deine Wurzel wird, umso stärker kannst du im Glauben sein, und verwurzelt in Gott stehen, um auch wieder neue Triebe zu erschaffen.

Lasst uns glücklich sein, mit Gott diesen Weg gehen zu dürfen. Ja, man fühlt sich nicht immer glücklich, und nicht immer ist man zufrieden. Oft überlegt man vielleicht auch, ob man eigentlich noch an Gottes Seite steht. Aber das ist auch ok so, das ist nicht schlimm. So werden wir immer wieder mal daran erinnert, genau hinzuschauen. Vielleicht ist das ja genau die Zeit, in der die „neuen Triebe“ gebildet werden sollen.

Am Ende diesen Monats gehen wir „schon wieder“ in die Adventszeit. In der Natur kommt nun wieder eine „dunklere Zeit“, eine ruhigere Zeit. Viele Vögel sind schon in den Süden, um dort zu überwintern. Und auch wir werden wieder mehr zu Hause sein, und es uns eingekuschelt gemütlich machen. Aber nicht jeder fühlt sich in dieser Zeit wohl. Gedanken schwirren umher, und machen uns oft „das Leben schwer“. Lasst uns genau hinschauen, und für diese Menschen,…egal, wo sie uns begegnen, da sein, und Mut und Zuversicht schenken. Kein Tag wird wie der Andere sein,…kein Moment so, wie der Nächste. Also schenken wir ihnen diesen „einen Moment“, der schon ganz viel bewirken und bewegen kann. Lasst uns unser „Licht“ weitergeben für eine hellere, ruhigere Zeit voller Liebe, Vertrauen, und Miteinander. Denken wir auch an die vielen Menschen auf der Welt, die so ein kleines Lichtlein brauchen, um auch mal wieder ein kleines Lächeln, einen kleinen Moment der Ruhe und Zuversicht haben zu können.

Es grüßen euch ganz lieb Schwester Fischer und Familie