Apostelwort 1_2024

Ich ermahne euch –
passt euch nicht der Welt an!

(Römer 12, 1 + 2)

Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. (Römer 12, 1)

Liebe Schwester, lieber Bruder,

der Apostel Paulus schreibt an seine Schwestern und Brüder in Rom. Er möchte ganz nah bei seinen Geschwistern sein und sieht dabei ihre Sorgen und Nöte. Die Frage hierbei „Wie kann ich helfen? Was kann ich tun?“ kann sicherlich fast jeder von uns verstehen. Den richtigen Ton zu finden und dabei in aller Deutlichkeit die Probleme anzusprechen, ist nicht immer leicht. Schnell bauen wir eine Schutzwand auf, um vielleicht unser Gesicht zu wahren und gehen damit an der Hilfe vorbei. Es muss möglich sein miteinander zu reden, teilen zu können, Dinge auf den Punkt zu bringen. Die Ansage von Paulus „Ich ermahne euch“ wird sicher bei vielen Unmut und Ärger ausgelöst haben, aber er möchte die Dinge mit Namen benennen, die uns auf dem Weg zum Vater hinderlich sind.

Wie oft haben wir Gottes Gnade und Barmherzigkeit verspürt oder sind achtlos daran vorbei gegangen? Der Apostel möchte Gottes Willen mit ganzem Herzen und Eifer für alle sichtbar machen. Hierbei sehen wir seine große Glaubenskraft und Ausstrahlung. Er ruft sie auf aktiv zu werden, den Auftrag, Gott wohlgefällig zu leben, anzunehmen. Wir kennen alle die Worte „Da müsste mal einer …“ und wenn es dann darum geht tätig zu werden, sind die Reihen sehr schnell leer. Mit den Lippen geht es schnell, aber die gute Tat kostet Kampf und Mühe. Wenn wir an Gottesdienst denken, verspürst du dann noch das Gefühl deiner Glaubensheimat, das Verbunden-Sein mit Schwester und Bruder? Wie gehen wir mit dem Wort der Predigt um? Und bewegen wir es in den Familien, in den Gemeinden? Kannst du in deiner Gemeinde reden, dein Herz ausschütten? Wir haben einen ganz einfachen, schlichten Glauben und dennoch sollen wir unsere Sichtweise und unser Verhältnis zu Gott, Christus und unserem Nächsten immer wieder überprüfen.

Was geben wir beide als Opfer, das Gott wohlgefällig ist? Wir nennen uns „apostolisch“ (gesandt sein) und sind doch sehr selten darin erkennbar. Wir dürfen durch unseren Lebenswandel dem Nächsten Vorbild sein – also anders, als die Welt uns erwartet. Sind wir beide dazu bereit und zeigen den Weg zu unserem Heiland und Erlöser auf! Paulus hat sich nicht versteckt, sondern ist auf die Menschen zugegangen. Er erzählte von der besten Sache der Welt.

Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Römer 12, 2)

Wir haben es in unseren Händen, ob wir uns dieser Welt anpassen oder den Kampf gegen das Böse aufnehmen. Wie weit sind wir an vielen Stellen von Gottes Willen abgekommen und haben uns eigene Wertevorstellungen geschaffen … Um des lieben Friedens willen sind wir manchen Kompromiss eingegangen und mussten doch erkennen, dass dieser Frieden trügt. Gott hat uns Vollmacht gegeben, gegen den Zeitgeist zu kämpfen. Sind wir uns dessen bewusst?! Dazu ist Veränderung nötig, aber zum Guten, zu Gott. Erforschen wir Gottes Willen, seine Wahrheit! Uns begegnet an vielen Stellen Gleichgültigkeit, Herzenskälte, Selbstsucht und Trägheit. Es hat auch nicht vor den Toren des Apostelamtes Jesu Christi haltgemacht.

Wir haben so manche Tür geöffnet und wundern uns dann, wohin wir gekommen sind. Es ist nicht schlimm sich zu verändern. Wenn wir wollen, gibt Gott seinen Segen dazu. Uns mit Weisheit und Erkenntnis beschenken lassen, durch das Lesen der Heiligen Schrift in die Tiefe des Glaubens gehen … Wir sind der Wahrheit Gottes verpflichtet und nicht Traditionen und schon gar nicht sind wir verpflichtet, unsere Maßstäbe, Denkweisen und Sitten der Welt anzupassen.

Stolz, Eigenwille, Streitsucht und Habgier sind einige Eigenschaften, die wir in dieser Welt finden. Anders leben, uns anders verhalten, nicht auf Äußerlichkeiten bauen, sollen wir anstreben. Mit Christus als Vorbild unser Wesen verändern, uns verwandeln lassen – es ist ein Prozess der Umgestaltung und Erlösung. Sind wir dazu bereit? Wir können sicher sein, dass Gott das Herz ansieht und uns kennt und erkennt. Welcher Geist lenkt uns und welches Ziel haben wir vor Augen? Christus und Paulus trafen klare Aussagen, was Gottes Wille ist an uns, an mich. Wir dürfen und sollen alles prüfen: Bringt es mich und die Gemeinde näher zu Gott?

Lassen wir Gottes Geist unter uns wirken! Haben wir Hoffnung und Vertrauen, dass Gott es für uns wohl macht! Er ist der Schöpfer und er ist Allmacht. Gott segne uns dazu, schenke uns Frieden aus dem Glauben und in der Gnade, die er uns durch seinen Sohn zuteilwerden lässt.

 

Apostel Andreas Guse