„Wort zum Tage“ vom 24.12.2023

„Wort zum Tage“ am 24.12.2023 – Deutschland-Radio Berlin
Autorin: Antje Dräger (Apostelamt Jesu Christi)
Lesedauer: etwa 3 min

Guten Morgen,

als ich im Herbst die Möhren aus dem Garten putzte um sie einzufrieren, dachte ich an die Aufschrift auf dem Samentütchen „Möhren ohne Herz“. Ich hatte gar nicht darauf geachtet beim Kauf. Jetzt aber überlegte ich, warum man extra Möhren ohne Herz züchtet.

Wie mir dann Wikipedia erklärte, gilt die Möhre als besonders wertvoll, wenn sie nur ein ganz kleines Inneres hat. Aber als Kind fand ich diesen inneren Kern besonders süß und saftig und habe deshalb erst das Äußere abgeknabbert.

Ist es bei uns Menschen nicht ähnlich? Wir mögen die Menschen mit einem großen Herzen. Sie erfreuen uns, sie tun uns gut. Aber als wertvoll gelten oft die Zielstrebigen – mit Durchsetzungskraft, Ehrgeiz, Strebsamkeit und Stärke.

Doch jetzt an Weihnachten wurden wir in vielen Fernsehsendungen daran erinnert, dass wir ein Herz für Menschen, für Kinder, für Schwache und Kranke haben sollen. Die Größe dieses Herzens sollte sich dann an der Spendensumme zeigen.

Wie groß Gottes Herz ist, zeigt sich anders.
Er hat das Liebste, was er hat, auf die Erde zu den Menschen gesandt, sein Kind. Er hat es als Baby zu den Menschen geschickt und schon da war zu erkennen, dass er ihm fast nichts erspart hat – nur töten durften die Menschen ihn zunächst nicht. Aber sie konnten ihn auslachen, ihn abweisen, ihn quälen, ohne dass Gott eingegriffen hat.

Und wozu?
Dieses Kind, dieser Jesus, sollte den Menschen zeigen, was ein wirklich großes Herz ist. Er konnte keine großen Summen spenden, aber er hat seine Liebe gegeben. Er hat geholfen, getröstet und erklärt, er hat Hoffnung gegeben. Oft war sein Herz so groß, dass er einem Menschen auch körperliche Gesundheit schenkte. Doch das Wichtigste war: Er hat sich selbst am Karfreitag für uns Menschen geopfert, hingerichtet am Kreuz. Dadurch hat er alle mit Gott versöhnt, die Jesus als Gottes Sohn und ihren Herrn anerkennen.

Gegen das Spenden zu Weihnachten ist nichts zu sagen – und natürlich lässt sich mit viel Geld mehr Menschen helfen als mit kleinen Summen. Aber vielleicht gelingt es uns allen, auch von Januar bis November ein großes Herz zu haben. Dann würde es uns allen besser gehen.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Heiligen Abend und
ein wunderbares, herzliches Weihnachtsfest.