„Wort zum Tage“ am 27.08.2023 – Deutschland-Radio Berlin
Autorin: Antje Dräger (Apostelamt Jesu Christi)
Lesedauer: etwa 3 min
Guten Morgen,
morgen beginnt hier in Brandenburg wieder die Schule. Sechs Wochen Ferien sind vorbei.
Als ich in den letzten Schultagen mit meinen Schülern sprach, hatten sie viele Ideen, was sie machen werden und worauf sie sich freuen. Es ist ja so viel Zeit, sechs Wochen, irgendwie fast unendlich.
Ich bin gespannt, was sie mir erzählen werden am ersten Schultag. Die meisten werden wohl davon sprechen, dass die Ferien viel zu kurz waren, sie nicht alles geschafft haben, viele Wünsche offengeblieben sind.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
So geht es uns Erwachsenen doch auch: Erst haben wir große Pläne – für den Urlaub, für das Arbeitsleben, für die Rentnerzeit, ja, für das ganze Leben. Wenn wir dann kurz innehalten, ist viel von der Zeit schon vergangen und wir haben sie nicht so genutzt, wie wir es geplant hatten.
Und wir stellen fest, dass es für manches zu spät ist. Vielleicht, weil die Freunde weggezogen sind, die Kinder groß sind, weil wir alt geworden sind, weil wir krank sind …
Dann sagen wir: Hätte ich es doch einfach gemacht und es nicht immer wieder verschoben auf später.
Nutzen wir die Möglichkeiten, nutzen wir die Zeit, wenn sie da ist! Sortieren wir unsere Wünsche immer wieder neu! – Was ist uns wichtig?
Wie wichtig ist mir mein Glaube? Wie wichtig ist mir, dass Gott bei mir ist? Nehme ich mir Zeit, um darüber nachzudenken? Ich kann mein Leben ändern, mich nicht mehr hetzen lassen davon, was mir pausenlos in jeder Werbung erklärt wird:
Vom Handtuch bis zum Küchengerät, vom Fitnessgerät bis zum Abnehmprodukt, vom Auto bis zum Urlaub: alles wird mir in der Werbung als „Glücksbringer“ angepriesen.
Doch was davon hält mein ganzes Leben? Ich habe inzwischen das siebente Auto – es macht mich nicht glücklich, aber es bringt mich zur Arbeit oder zum Gottesdienst. Hier bei mir auf dem Dorf geht es nicht anders.
Glück erlebe ich in der Gemeinschaft mit anderen Christen, in unserem Kirchenchor, in Gesprächsrunden. Manchmal denke ich: Ach, noch ein Termin heute Abend … ich bin schon so müde – ob ich nicht absage?
Doch wenn ich dann mit meinen Glaubensgeschwistern zusammen bin, merke ich, wie ich tief durchatmen kann und hinterher fühle ich mich wie neu aufgefüllt mit Kraft, mit Freude, mit Zufriedenheit. Dann weiß ich: Es war richtig, dass ich dieses Angebot genutzt habe.