„Wort zum Tage“ am 20.02.2022 – Deutschlandfunk Kultur
Apostelamt Jesu Christi
Autorin: Antje Dräger
Lesedauer: 2:55 min
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„Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er das zu?“ Wie oft haben wir Christen diese Frage schon gehört. Ich will keine Antwort, aber einen Denkanstoß wagen.
Gott will, dass wir uns ganz freiwillig für ihn entscheiden.
Mit der Kindererziehung ist es ähnlich. Sicher ist es möglich, in einem Klima von Angst, strikten Regeln, Strafen und Kontrolle ein gut funktionierendes Kind heranzuziehen. Doch was wird geschehen, wenn die Kontrolle einmal versagt? Wie wird später das Verhältnis des Kindes zu seinen Eltern sein?
Wenn das Kind durch das eigene Vorbild und mit Liebe erzogen wird, kann das durchaus anstrengender sein, denn das Kind ist ja permanent auch anderen Einflüssen ausgesetzt. Da wird gelästert, wenn das Handy nicht das neueste ist, die Kleidung von der falschen Marke ist oder das Auto nicht genügend PS hat. Für andere ist das Kind genau deshalb uncool, denn sie demonstrieren gegen Umweltsünder und essen vegan.
In diesem Wirrwar sind liebevolle Eltern Erklärer, Wegweiser, Unterstützer. Sie stärken die Kinder und geben Ratschläge, aber schreiben nicht den Weg vor. Sie räumen nicht vorher schon alle Hindernisse aus dem Weg, aber helfen, wenn das Kind um Hilfe bittet. Sie lassen aber auch (bis zu einem bestimmten Punkt) zu, dass das Kind die Konsequenzen seines Tuns erlebt. Nur so kann es lernen und die richtigen Entscheidungen treffen.
Gott rät in den zehn Geboten zu friedlichem, freundlichem und hilfsbereitem Verhalten und gibt uns auch ein Vorbild, seinen Sohn Jesus Christus. Er sagt, wie wir unseren Mitmenschen begegnen sollen. Wir entscheiden, ob wir uns so verhalten oder ob wir denken, dass unsere eigenen Wünsche, Ziele und Vorstellungen besser und wichtiger sind als die der Mitmenschen.
Das, was wir beklagen, ist nicht Gottes Wille.
Kriege, Flüchtlingskrisen, Umweltkatastrophen, Krankheiten, Kriminalität hat er nicht vorgesehen. Sie sind Konsequenzen der falschen, egoistischen Verhaltensweisen.
Doch wer Gott um Hilfe bittet, wird sie bekommen. Gott legt fest, wie und wann das geschieht. Wir können uns darauf verlassen, dass er bei uns ist und uns durch jede Situation hindurchbringt, wenn wir auf ihn vertrauen.
Heute ist der 20. Februar. Das ist für uns apostolische Christen der Tag, den wir seit Jahren mit vielen Geschwistern mit einem großen Gottesdienst feiern – unser Kirchentag. Doch nun schon das zweite Jahr geht das nicht. Wir wollen Gott vertrauen, dass dieser Tag segensreich für uns ist, wenn wir uns in Gedanken und im Gebet mit unseren Glaubensgeschwistern verbinden und das Wort Gottes unseren Wegweiser sein lassen. Dann ist es ein gesegneter Tag.