„Wort zum Tage“ am 07.04.2023

„Wort zum Tage“ am 07.04.2023 – Deutschland-Radio Berlin
Autorin: Antje Dräger (Apostelamt Jesu Christi)
Lesedauer: etwa 2:55 min

Guten Morgen,

heute ist für uns Christen einer der großen Feiertage – Karfreitag. An diesem Tag wurde Jesus gekreuzigt. Das ist ein Tag des Gedenkens und auch der Dankbarkeit und der Freude. Das klingt für manch einen wohl seltsam. Und doch ist es so.

Durch seinen unschuldig erlittenen Tod hat er uns befreit. Wovon? Von unseren Fehlern, unseren falschen Worten, schlechten Taten oder auch von so manchen Versäumnissen. Durch seinen unschuldig erlittenen Tod sind wir versöhnt mit Gott.

Ich versuche es mit einem Beispiel: Der kleine Benni bekommt von seiner Mutter immer wieder gesagt, dass er mit dem Ball nicht in der Wohnung spielen soll. Doch wenn sie nicht da ist, tut er es trotzdem. Er passt ja gut auf – denkt er. Doch einmal passiert es. Er spielt „nur ein bisschen“ in seinem Zimmer mit dem Ball, doch der rollt die Treppe hinunter, springt durch die offenstehende Wohnzimmertür und trifft den großen Fernseher.

Nun ist guter Rat teuer. Die Mutter wird sehr sauer sein. Sie hat auch schon mal gesagt, dass er etwas, was kaputt geht, weil mit dem Ball im Haus gespielt hat, bezahlen muss. Was soll er bloß machen?

Da kommt sein großer Bruder nach Hause. Er sieht die Bescherung und weiß, wie es Benni geht. Als die Mutter nach Hause kommt, legt er ein gutes Wort für Benni ein und verspricht, den Schaden von seinem Azubi-Lohn zu bezahlen.

Benni hat jetzt verstanden, dass er sich an die Worte seiner Mutter halten sollte. Es tut ihm sehr leid, dass sein Bruder nun länger für sein neues Fahrrad sparen muss. Er ist ihm sehr dankbar und verspricht, dass er so einen Blödsinn nie wieder tut. Und diesmal meint er es ernst.

Jesus ist dieser große Bruder für uns. Er legt bei Gott ein gutes Wort für uns ein und übernimmt unsere Schuld und bezahlt sie – mit seinem Leben.
Wir brauchen uns nur an ihn zu wenden, ihm offen unsere Schuld, Christen nennen sie Sünde, zu erzählen. Er wünscht sich, dass wir uns anstrengen, nicht wieder die gleichen Fehler zu machen.

Gott lässt in sein Reich niemanden, der noch Schuld und Sünde mit sich trägt. Aber er hat seinen Sohn auf die Erde gesandt und uns damit einen Ansprechpartner gegeben, der alles auf sich nimmt. Wenn Gott ein Mensch wäre – ich denke, er wäre stolz auf seinen Sohn. Die Mutti in meinem Beispiel ist sicher stolz auf ihren Großen.

Bringen wir Jesus alles, was uns belastet. Und vielleicht gelingt es uns, unseren Mitmenschen gegenüber nachsichtig und vergebend zu sein. Unser Zusammenleben würde davon profitieren.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Karfreitag und große Freude auf das Osterfest.