Lesen in Corona-Zeiten: 1. Mose

Liebe Geschwister, mit ziemlicher Sicherheit können wir davon ausgehen, dass auch an den nächsten Sonntagen keine Gottesdienste durchgeführt werden dürfen. Mancher von uns hat dadurch aber im Moment auch mehr Zeit bekommen für sich selbst und damit auch die Möglichkeit, mehr in der Heiligen Schrift zu lesen. Ich habe schon manchmal die Frage gestellt bekommen: Wo fange ich denn an zu lesen? Meistens sagt man ja, na von vorn. Aber selbstverständlich kann man auch mit dem Neuen Testament anfangen. Oder man liest die ersten drei Kapitel im 1. Mose und geht dann direkt zum Neuen Testament über und danach zurück auf das Alte Testament. Es gibt viele Möglichkeiten. Ich möchte in den nächsten Wochen aus den Büchern der Bibel einige Zeilen vorstellen, ohne sie zu groß erläutern, einfach nur, weil sie mich immer wieder fasziniert und beschäftigt haben. Vielleicht animiert es dich auch, in der Bibel zu lesen, jenem Testament, dem Erbe, zu dem ich ja gesagt habe und was ich nicht selbst beeinflussen kann.

Also tauchen wir ein und beginnen im 1. Mose 3, 7: Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze. Unvorstellbar – erst nach dem Sündenfall wurden sie es gewahr. Mir fallen da Sportveranstaltungen ein, wo Menschen nackt hineinlaufen, um auf sich oder auf eine Sache aufmerksam machen zu wollen. Die Zuschauer sind entweder empört oder finden es albern, manche johlen. Und Adam und Eva …  Ich möchte nur den Denkanstoß geben: Wie weit hat der Mensch sich entfernt von dem Ebenbild, was von Gott geschaffen wurde. Christus erinnerte an den Anfang, z.B. als es um die Scheidung ging (Matthäus 19, 8): Mose hat euch erlaubt zu scheiden von euren Weibern wegen eures Herzens Härtigkeit; von Anbeginn aber ist’s nicht also gewesen. Und mehr noch, ER, der Herr, gibt einen Ausblick: In der Auferstehung werden sie weder freien noch sich freien lassen, sondern sind gleichwie die Engel Gottes im Himmel (Matthäus 22, 30).

Ich wünsche Euch eine gute Zeit.

Priester Norbert Ernst (ZAK Öffentlichkeitsarbeit)