Apostelwort 3_2025

Auf dem Weg zu Pfingsten

Ausgießung des Geistes

Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. (Joel 3, 1- 2)

Liebe Schwester, lieber Bruder,

wenn wir in die Geschichte schauen, können wir an vielen Stellen in der Heiligen Schrift lesen, dass Gott sein Volk nie über die Zukunft im Unklaren gelassen hat, es vor- und zubereitet hat. Schon im Alten Bund weisen die Propheten auf unser heutiges Pfingstfest hin. Auch wenn dazu viele Jahrhunderte ins Land ziehen, kommt Gott an sein Ziel. Er deutet auf eine Zeit hin, wo er seinen Heiligen Geist den Menschen senden wird. Gott hat sich nach dem Sündenfall ein Volk auserwählt, das er formt und prägt. Dem Volk wurden Gesetze gegeben, um es auf einen Weg zurück zum Schöpfer zu bringen. Eine lange Zeit ist vergangen, in der wir das Volk begleiten und beobachten können. Wir sehen die Gottesnähe und die Gottesferne – ein Volk im Gehorsam und ein Volk, das sich gegen den Willen Gottes auflehnt. Auch hier sehen wir wieder Gottes Gnade und Langmut mit diesem so eigensinnigen Volk. Er hat es immer erhalten und getragen, neu aufgerichtet und die Wege bereitet.

Darum sollt ihr mir heilig sein; denn ich, der HERR, bin heilig, ich habe euch abgesondert von den Völkern, dass ihr mein wäret. (3. Mose 20, 26)

Vom Gesetz wissen wir, dass es heilig und gut ist. Das Befolgen ist der Weg, Gott näher zu kommen. Da der Mensch nicht vollkommen ist, hat Gott einen Rahmen und Schranken gegeben. Wie schwer es fällt, sie zu halten und zu befolgen, sehen wir bis in unsere Tage. Israel war in diesen Tagen immer noch, immer wieder, im Kindesalter – durch das Band der Liebe gezogen und erzogen. Es war noch keine Vergebung der Sünden möglich. Der Blick ist auf eine natürliche Schöpfung gerichtet mit Adam und Eva im Paradies. Eva ist geschaffen aus einer Rippe von Adam – „Fleisch von meinem Fleisch“ (1. Mose 2, 23). Wir finden noch nicht die Rede von einem Leib Christi, von einer Kirche Christi. Aber auch schon hier hat der Heilige Geist die Menschen im Alten Bund getröstet und auf etwas Neues, Großes und Zukünftiges hingewiesen.

Mit der Geburt Jesu beginnt ein neuer, alles entscheidender Abschnitt in „Gottes Heilsplan“: Dem Menschen einen Weg zurück zum Schöpfer zu ermöglichen, durch einen Erlöser, Messias. Auch hier finden wir wieder, dass die Zeit erfüllet war. Das, was Propheten im Auftrag Gottes den Menschen offenbart hatten, wurde sichtbar. Wir kennen viele Stellen, die über Jahrhunderte gezeigt waren, aber nicht erklärt werden konnten. Da finden wir zum Beispiel den Stammbaum, aus dem der Erlöser kommen soll, den Ort, an dem er geboren werden soll und alles erfüllte sich vor den Augen der Menschen, die wunderbare Wegbereitung der drei Weisen und ihre Anbetung eines zukünftigen Königs. Und wieder verging Zeit, in der Jesus zunahm vor Gott und Menschen, die Zeit mit seinen Anfechtungen und seinem Kampf gegen das Böse von Anfang an. Wir kennen den Weg, den er gegangen ist, gehen musste. Auch darin finden wir die Erfüllung der prophetischen Worte. Seine Jünger waren Augen- und Ohrenzeugen und verstanden doch vieles noch nicht. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass ihr Meister nicht mehr unter ihnen sein würde und schon gar nicht den Weg, den er gehen musste.

Das Werk des Heiligen Geistes

Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? Doch weil ich dies zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauer. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben; über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er nimmt es von dem Meinen und wird es euch verkündigen. (Johannes 16, 5-15)

Jesus, der zum Christus geworden ist, hat seinen Auftrag in Treue und Gehorsam fast erledigt. Er lässt die Jünger in die Zukunft sehen und den damit verbundenen Auftrag an sie, seine Apostel.

Nachdem 40 Tage vergangen waren, war er vor den Augen der Jünger in einer Wolke aufgenommen, sie konnten ihn nicht mehr sehen, auch keine Gemeinschaft mit ihm haben. Auch hier war wieder Furcht, wie es weitergehen soll. Durch die Engel wurde der Trost, so wie ihr ihn habt auffahren sehen (Himmelfahrt), so wird er wiederkommen (Wiederkunft). Aus dem Himmel, sitzend zur Rechten des Vaters, sandte er den Heiligen Geist auf sie, der nun in ihnen wirksam wurde.

Jesus Christus hat die Gemeinde (Kirche) gegründet, einen geistigen Tempel verheißen und geschaffen. Er ist hierbei der Baumeister (Eckstein), er hat das Werk begonnen und es beendet (Schlussstein). Mit dem Geschehen am Pfingstfest ist alles gesagt und alles getan für die Gemeinde Christi. Auch hier finden wir eine Parallele zu Adam und Eva (Fleisch von meinem Fleisch). Aus Christus ist der geistliche Leib gegründet, er ist das Haupt und wir die Glieder – … ihr in mir und ich in euch (Johannes 14, 20).

Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
(Johannes 14, 16-17)

Die Spendung und Ausgießung des Heiligen Geistes beim ersten Pfingstfest waren die Erfüllung seiner verheißenen Worte. Allen, die Jesus Christus angenommen haben, ist diese Gnade geschenkt. Und auch an diesem Tag hat sich die Prophezeiung von Joel erfüllt. Jerusalem hatte viele Besucher, man war versammelt, um das erste Erntedankfest (Schawuot) zu feiern.

Es war jetzt nicht mehr wie im Alten Bund, als der Heilige Geist wenige Menschen als Werkzeug benutzte, sondern jetzt wohnt er in allen Menschen, die Christus angenommen haben.

Schauen wir jetzt in unsere Zeit und unser Verständnis über die Wirksamkeit des Heiligen Geistes.

Wir haben am 01.12.2024 unser neues Kirchenjahr mit einem Textwort aus dem Jesaja 11, 1-5 begonnen. Hier finden wir eine sehr deutliche Beschreibung der Charaktereigenschaften des Heiligen Geistes. Hier spricht der Prophet Jesaja ca. 700 Jahre vor Christus darüber im Auftrag Gottes.

Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. (Jesaja 11, 2)

Wir finden 7 Eigenschaften – auch hier wieder die Zahl 7, die Zahl der Vollkommenheit.

  1. Der Geist des Herrn (Lebensfreude, Zuversicht, Optimismus)
  2. Der Geist der Weisheit (mit Gottes Augen sehen, mit Gottes Wesen lieben)
  3. Der Geist des Verstandes (Verstand der Einsicht, andere haben auch Recht, Fehler zugeben)
  4. Der Geist des Rates (um Gottes Wegbereitung bitten, ihn um Rat fragen, Ruhe, Versöhnung)
  5. Der Geist der Stärke (Gebet, Gemeinschaft, Tröster, Kraftquell)
  6. Der Geist der Erkenntnis (Gott erkennen als Schöpfer, Sinn des Lebens, mein Platz)
  7. Der Geist der Furcht des Herrn (Gottes Allmacht, meine Demut)

Das alles sind nur Ansätze und sie sollen uns zum Nachdenken anregen, mit der einen oder anderen Frage in die Gemeindestunde, in den Bibelkreis zu gehen. Wir wollen das Wort bewegen, meine Gedanken und Gefühle mit Schwester und Bruder teilen. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen (Matthäus 18, 19). Denken wir an die Stunden zurück, in denen uns Gott ganz nahe war und wir beschenkt wurden. Es war der Heilige Geist, der unter uns gewirkt hat.

Und das ist unser Gedenken zu Pfingsten, an die große Gnade Gottes, die er allen Menschen schenken will: Für uns heute ist der Weg Taufe und Versiegelung (einige Taufe), die Aufnahme in die Kirche Christi und die Spendung des Heiligen Geistes durch Apostelhände.

 

Apostel Andreas Guse

Apostelwort 1_2024

Ich ermahne euch –
passt euch nicht der Welt an!

(Römer 12, 1 + 2)

Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. (Römer 12, 1)

Liebe Schwester, lieber Bruder,

der Apostel Paulus schreibt an seine Schwestern und Brüder in Rom. Er möchte ganz nah bei seinen Geschwistern sein und sieht dabei ihre Sorgen und Nöte. Die Frage hierbei „Wie kann ich helfen? Was kann ich tun?“ kann sicherlich fast jeder von uns verstehen. Den richtigen Ton zu finden und dabei in aller Deutlichkeit die Probleme anzusprechen, ist nicht immer leicht. Schnell bauen wir eine Schutzwand auf, um vielleicht unser Gesicht zu wahren und gehen damit an der Hilfe vorbei. Es muss möglich sein miteinander zu reden, teilen zu können, Dinge auf den Punkt zu bringen. Die Ansage von Paulus „Ich ermahne euch“ wird sicher bei vielen Unmut und Ärger ausgelöst haben, aber er möchte die Dinge mit Namen benennen, die uns auf dem Weg zum Vater hinderlich sind.

Wie oft haben wir Gottes Gnade und Barmherzigkeit verspürt oder sind achtlos daran vorbei gegangen? Der Apostel möchte Gottes Willen mit ganzem Herzen und Eifer für alle sichtbar machen. Hierbei sehen wir seine große Glaubenskraft und Ausstrahlung. Er ruft sie auf aktiv zu werden, den Auftrag, Gott wohlgefällig zu leben, anzunehmen. Wir kennen alle die Worte „Da müsste mal einer …“ und wenn es dann darum geht tätig zu werden, sind die Reihen sehr schnell leer. Mit den Lippen geht es schnell, aber die gute Tat kostet Kampf und Mühe. Wenn wir an Gottesdienst denken, verspürst du dann noch das Gefühl deiner Glaubensheimat, das Verbunden-Sein mit Schwester und Bruder? Wie gehen wir mit dem Wort der Predigt um? Und bewegen wir es in den Familien, in den Gemeinden? Kannst du in deiner Gemeinde reden, dein Herz ausschütten? Wir haben einen ganz einfachen, schlichten Glauben und dennoch sollen wir unsere Sichtweise und unser Verhältnis zu Gott, Christus und unserem Nächsten immer wieder überprüfen.

Was geben wir beide als Opfer, das Gott wohlgefällig ist? Wir nennen uns „apostolisch“ (gesandt sein) und sind doch sehr selten darin erkennbar. Wir dürfen durch unseren Lebenswandel dem Nächsten Vorbild sein – also anders, als die Welt uns erwartet. Sind wir beide dazu bereit und zeigen den Weg zu unserem Heiland und Erlöser auf! Paulus hat sich nicht versteckt, sondern ist auf die Menschen zugegangen. Er erzählte von der besten Sache der Welt.

Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Römer 12, 2)

Wir haben es in unseren Händen, ob wir uns dieser Welt anpassen oder den Kampf gegen das Böse aufnehmen. Wie weit sind wir an vielen Stellen von Gottes Willen abgekommen und haben uns eigene Wertevorstellungen geschaffen … Um des lieben Friedens willen sind wir manchen Kompromiss eingegangen und mussten doch erkennen, dass dieser Frieden trügt. Gott hat uns Vollmacht gegeben, gegen den Zeitgeist zu kämpfen. Sind wir uns dessen bewusst?! Dazu ist Veränderung nötig, aber zum Guten, zu Gott. Erforschen wir Gottes Willen, seine Wahrheit! Uns begegnet an vielen Stellen Gleichgültigkeit, Herzenskälte, Selbstsucht und Trägheit. Es hat auch nicht vor den Toren des Apostelamtes Jesu Christi haltgemacht.

Wir haben so manche Tür geöffnet und wundern uns dann, wohin wir gekommen sind. Es ist nicht schlimm sich zu verändern. Wenn wir wollen, gibt Gott seinen Segen dazu. Uns mit Weisheit und Erkenntnis beschenken lassen, durch das Lesen der Heiligen Schrift in die Tiefe des Glaubens gehen … Wir sind der Wahrheit Gottes verpflichtet und nicht Traditionen und schon gar nicht sind wir verpflichtet, unsere Maßstäbe, Denkweisen und Sitten der Welt anzupassen.

Stolz, Eigenwille, Streitsucht und Habgier sind einige Eigenschaften, die wir in dieser Welt finden. Anders leben, uns anders verhalten, nicht auf Äußerlichkeiten bauen, sollen wir anstreben. Mit Christus als Vorbild unser Wesen verändern, uns verwandeln lassen – es ist ein Prozess der Umgestaltung und Erlösung. Sind wir dazu bereit? Wir können sicher sein, dass Gott das Herz ansieht und uns kennt und erkennt. Welcher Geist lenkt uns und welches Ziel haben wir vor Augen? Christus und Paulus trafen klare Aussagen, was Gottes Wille ist an uns, an mich. Wir dürfen und sollen alles prüfen: Bringt es mich und die Gemeinde näher zu Gott?

Lassen wir Gottes Geist unter uns wirken! Haben wir Hoffnung und Vertrauen, dass Gott es für uns wohl macht! Er ist der Schöpfer und er ist Allmacht. Gott segne uns dazu, schenke uns Frieden aus dem Glauben und in der Gnade, die er uns durch seinen Sohn zuteilwerden lässt.

 

Apostel Andreas Guse

 

Apostelwort 2_2024

Einmütigkeit statt Müdigkeit

An unserem diesjährigen Kirchentag wurden wir erneut zur Einmütigkeit aufgerufen – einer Einmütigkeit aller Christen! Wir sind aufgefordert, unser gemeinsames Ziel und Fundament Jesus Christus in den Vordergrund zu stellen und nicht die Unterschiede hervorzuheben.

Über Jahrzehnte hinweg waren wir (krampfhaft) be­müht, uns von anderen Christen bzw. christlichen Ge­meinschaften abzugrenzen und natürlich „besser“ dar­zustellen. Wir durften zwischenzeitlich erkennen, dass das ein falscher und nicht gottgewollter Weg war. Es ist allerhöchste Zeit, dass (mindestens) die Christen dieser Welt zusammenstehen – unabhängig von den unterschiedlichen, von Menschen erdachten und ein­geführten Ritualen oder „Gottesdienst­ord­nun­gen“ der einzelnen Kirchenabteilungen.

„Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernst­lich ist!“ (Jakobus 5, 16) lesen wir. Wie viel mehr mag dann eine einige Christenheit bewirken, die ge­mein­sam und ernsthaft im Gebet steht?!

Himmelfahrt und Pfingsten liegen vor uns. Aus der Apos­telgeschichte des Lukas (Kapitel 1, Vers 8) erfah­ren wir, dass Jesus vor seiner Himmelfahrt seinen An­hän­gern die Zusage gab, dass sie die Kraft des Heili­gen Geistes empfangen werden, der auf sie kommen wird.

Diese Zusage konnte sich meines Erachtens aber nur dadurch erfüllen, dass sie seinem Wort glaubten und alle – die Apostel „samt den Frauen und Maria, der Mut­ter Jesu, und seinen Brüdern“ – „einmütig fest am Ge­bet“ hielten (Lukas 1, 13-14).

Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet Lukas von dem „Pfingstwunder“. Auch hier erfahren wir eingangs, dass sie „alle beieinander an einem Ort“ waren. „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.“ (Lukas 2, 2-4)

Es geht nicht unbedingt um die örtliche Nähe, obwohl dies durchaus auch eine wichtige Rolle spielen kann, sondern um die geistliche Verbindung.

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in mei­nem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mat­thäus 18, 20)

Dieses vorgenannte „Brausen“ und der „gewaltige Sturm“, von dem bei dem „Pfingstwunder“ berichtet wird, steht für mich für „Reinigung“. Das „Verstaubte“, „Althergebrachte“, „Festgefahrene“ an Meinungen, Ge- und Verboten wird vielleicht ganz weggepustet oder auch nur „entstaubt“. Das sollte vor allem bei mir ganz persönlich beginnen. Bin ich tatsächlich bedingungslos offen für seinen Geist, sein Wort? Oder hindern mich meine eigenen Vorstellungen, Gedanken und Wünsche daran, Christus zu folgen?

Wir haben viel von den „großen“ Propheten und ihren Berufungen gehört. Es ging nie um ihre Wünsche, son­dern allein um ihre Bereitschaft, Gottes Auftrag zu er­fül­len und dienbar zu sein.

Wir leben in einer „Zeitenwende“ und es liegt heute an uns, wie es weiter geht. Genau darum ist es wich­tig, dass wir mit aller Ernsthaftigkeit und in der Ein­mütig­keit und Gemeinsamkeit aller Christen handeln.

Wie erwähnt ist das gemeinschaftliche, ernstliche Ge­bet eine besondere Kraft, die viel vermag.

Darüber hinaus können wir unseren Mitmenschen von dieser Hoffnung auf Christus berichten und ihnen einen Weg zum Frieden aufzeigen. Der Weg zum Frieden kann niemals durch Waffen erreicht werden, im Gegenteil nur durch Liebe. Darum sind die Christen auch in besonderer Verantwortung und Pflicht.

Möge sich das „Pfingstwunder“ noch an vielen Menschen vollziehen und der Heilige Geist wirksam werden.

 

„GOTT mit uns!“
Apostel Lukas

 

Apostelwort 3_2024

Vom Beten. Das Vaterunser

Ihr Lieben,

in der Vorbereitung zum Heiligen Abendmahl vor dem 20. Februar 2024 stolperte ich wieder einmal über eine Stelle im Vaterunser:

Und führe uns nicht in Versuchung … (Matthäus 6, 13)

Dieses ganz besondere Gebet, das Jesus Christus sei­ne Jünger lehrte, hat bis heute, gerade auch für uns, eine ganz bestimmte Wertigkeit.

Unabhängig davon, dass ich es persönlich sehr gut fin­de, dieses Gebet nur zum Abendmahl und zur Beerdigung in der Gemeinschaft zu beten, ist es unserem Va­ter wichtig, dass wir alles ins Gebet legen, was uns per­sönlich beschäftigt, seien es eigene Bedrängnisse oder Freuden aus unserem Alltag. Wenn wir uns aber in gro­ßer Bedrängnis befinden, nicht die richtigen Worte finden, oder wir sind gegenwärtig hoffnungslos, dann lasst uns das Vaterunser beten, denn in diesem Gebet ist alles enthalten, um uns Gott zu nähern und seine All­macht anzuerkennen.

Heute allerdings stelle ich diese Bitte des Vaterunsers in die Mitte meiner Betrachtungen:

„Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“

Unwillkürlich stellen sich dem einen oder anderen die Fra­gen: Kann uns Gott zum Bösen verführen oder möchte Gott dich testen, ob du dem Bösen widerstehen kannst?

Um es vorwegzunehmen: Beide Fragen sind mit einem absoluten NEIN zu beantworten. Gott hat kein Interesse, seine Kinder dem Bösen zu überlassen oder uns gar in Versuchung zum Bösen zu führen.

Hier bringt das Matthäus-Evangelium ganz klar zum Ausdruck, dass Gott uns vor der Versuchung durch das Böse beschützen will.

Der Widersacher, als das Böse, bietet sich uns an, ihm zu dienen, genauso wie Gott sich uns anbietet, ihm zu folgen. Gott geht es darum, dass wir als Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können und die Wahl zur Entscheidung selbst in eigenen Händen halten, wel­chem Herrn wir dienen wollen. Beten im Sinn des 13. Verses können wir allerdings nur dann glaubhaft, wenn wir von Gottes Wesen und seinem Weg überzeugt sind und Ihn als Schöpfer, Gott und Vater anerkennen.

Wir sollten uns aber ganz bewusst machen, welche Zielsetzung das Böse hat. Das Böse möchte uns von Gott entfernen und es strebt unsere Gottlosigkeit an. Schauen wir uns nur in unserem nächsten Umfeld um, wie viel Gottlosigkeit vorhanden ist und wo wir mitunter mittendrin stecken.

Eine Schwierigkeit liegt zum Beispiel darin begründet, dass wir nicht wissen, wann die Verführung (oder Versuchung) uns begegnen wird. Ob wir den Anfechtungen widerstehen können, steht dazu noch auf einem ganz anderen Blatt, denn oft fühlen wir uns zu schwach, dem Bösen zu widerstehen. Und trotzdem ist es nötig, den Kampf gegen den Widersacher aufzunehmen. Der Kampf beginnt schon da, wo die eigene Bequemlichkeit aufhört. Zum Beispiel gilt es, sich dann zu äußern, wenn es kein anderer tut, oder wer steht auf, Stellung zu beziehen, wenn alle anderen sitzenbleiben? Wer begibt sich schon gern in Anfechtung, nur um des Wortes Got­tes willen? Ich denke an Textworte aus den Sonntagen vor Ostern. Selbst Petrus verleugnet seinen Herrn, ob­wohl Jesus ihm dies zuvor schon sagte oder er verliert den Mut, als er zu Jesus übers Wasser gehen soll.

So wie Jesus Christus den Petrus aufbaut, ihm die Hand reicht und ihn stark macht, genau so will Gott auch mit uns umgehen. Er gibt uns Kraft und Stärke, dass wir dem Bösen widerstehen können. Unser Glaubenskampf besteht darin, nicht an Gott zu zweifeln, auch wenn so manch eine Versuchung an uns herantritt. Deshalb will Gott verhindern, dass wir in die Versuchung des Bösen geraten.

Alles, was nicht gut ist, trägt den Kern des Bösen bereits in sich.

Seien wir wachsam, denn das Böse hat nur dann eine Chance, wenn wir an Gott zweifeln oder glauben, dass er uns verlassen hat und uns nicht hört oder sieht. Gott sieht allerdings auch unsere getroffene Entscheidung an. Willst du zum Beispiel streiten, alles besser wissen, uneinsichtig und eingeschnappt sein usw., dann fragst du nicht nach Gottes Willen und du verlässt die Liebe Jesu Christi.

Dies ist genau der Augenblick, wo der Teufel seine Stunde erkennt, um dich auf seinen Weg mitzunehmen. Und genau jetzt greift der Inhalt von Vers 13: Bewahre mich vor der Versuchung und erlöse mich von dem Bösen. Weil Gott gut und vollkommen ist, kann und wird er dich nicht zum Bösen verführen!

Je dichter wir in Gott und seiner Wahrheit eingebunden sind, desto geringer ist die Möglichkeit, dass das Böse Anteil an dir hat. Im natürlichen Leben besteht der Kampf zwischen Gut und Böse, bis wir unser Ziel in Gott erreicht haben. Ist dieser Kampf erfolgreich beendet, dann hast du ewigen Frieden in Gott.

Nur Gott kann uns ein ewiges Leben in Frieden anbieten, aber der Teufel möchte nicht, dass wir Gottes Kinder sind und Auferstehung in Gott finden und haben.

Lies zur Ermutigung im Philipper 4, 13 „… ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“ und das ist Jesus Christus im Leben.

 

Gott mit uns!
Apostel André Hille

 

Apostelwort 4_2024

Eine „Lebensmittel-Empfehlung“

Kennst du das? Du öffnest morgens deinen Briefkasten und der quillt über mit den bunten Werbeprospekten und Empfehlungen der Lebensmittelhändler, die du ab heute alle kaufen kannst und die so … gut und preiswert für dich sind!

Was suche ich aus, was kaufe ich, worauf achte ich? Da wird auf Kalorien, Fette, den Hersteller und viele andere Werte geachtet. Man will sich ja gesund ernähren! Wenn es um die Lebensmittel für unseren Geist und unsere Seele geht, welche sorgsame Auswahl treffen wir dann?

Christus sprach in der Zeit, als er in der Wüste versucht wurde und er aus Steinen Brot werden lassen sollte, zum Versucher (Matthäus 4, 4):

„… Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«“

Wir wissen, dass wir unser ganzes Leben nahrhafte Speise zu uns nehmen müssen, um bei Kräften und gesund zu bleiben. Jesus Christus sagt:

Ihr aber braucht beides zum Leben!

Wollen wir Menschen glauben, dass wir ohne das Wort Gottes leben können? Wohin das führen kann, wenn Menschen sich auf absolute Diät bei dem Wort Gottes setzen, erleben wir in unserer Welt hautnah.

Christus sagt: „… Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Johannes 6, 35)

 Durch Christus haben wir alles, was ein Mensch überhaupt zum Leben braucht. Christus ist für uns das Leben! Wir sind angewiesen auf das lebendig machende Wort Gottes. „… Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben …“ (Johannes 5, 24)

Setzen wir uns bitte nicht auf strenge Diät! Das Wort Gottes ist das Lebensmittel für unsere Seele. – Das gibt es sogar kostenlos! Und im Gegensatz zur natürlichen Nahrungsaufnahme dürfen wir uns hier von Herzen freuen, wenn wir zunehmen durch das Wort Christi. Hier dürfen wir – ohne Schaden zu nehmen – Schwergewichte werden. Nutzen wir jede Gelegenheit! Und wie soll im Geistlichen unsere Zunahme sichtbar werden? Jakobus schreibt: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.“ (Jakobus 1, 22)

 Er sagt weiter, spiegele dich in dem Wort Gottes und vergiss bitte nicht, was du darin gesehen hast. – Was kann ich bei mir erkennen? Bedarf es einer Veränderung, bin ich als zu leicht befunden? Ist vielleicht eine gewisse Leichtfertigkeit eingezogen im Umgang mit dem Wort Gottes? Ist es für mich eines von vielen zur Auswahl und zum Aussuchen – wie bei den Angeboten aus dem Prospekt? Wo will ich denn in den Spiegel schauen, wenn das Wort Gottes für mich nichts mehr bedeutet? Dieses Wort verbindet uns mit dem, von dem es ist – mit Gott. Und es ist bindend.

Diese frohe Botschaft, das Wort Gottes muss nicht verwaltet werden, es muss unter die Menschen! Trau auch dich, nutze die Gelegenheit! – Und du wirst dich wundern, was dieses Wort von der Liebe Gottes zu uns Menschen für eine Wirkung haben wird. Es wird zu einem Lebensmittel!

Für Kinder gibt es ein Glaubenslehrbuch mit dem Titel „Das Wort läuft“. Lassen wir auch das Wort Gottes laufen – erst zu uns und dann lassen wir es doch einfach weiterlaufen und zuvor setzen wir es gemeinsam glaub­haft in die Tat um.

Gott schenke uns dazu seinen Segen!

 

Apostel Matthias Sieber

 

Apostelwort 5_2024

Fanget uns die Füchse,
die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben;
denn unsere Weinberge haben Blüten gewonnen.

(Hohelied Salomos 2, 15)

Das Hohelied Salomos im Alten Testament der Heiligen Schrift wird wahrscheinlich nicht so bekannt sein wie zum Beispiel die Bücher Mose oder die der Propheten. Aus dem Hebräischen übersetzt heißt das Buch eigentlich „Das Lied der Lieder“ und drückt sinngemäß die höchste Steigerungsform als „das schönste Lied aller Lieder“ aus. Die Bezeichnung „Hohelied“ geht dann auf die Übersetzung Martin Luthers zurück, der das Buch „Das Hohelied Salomonis“ nannte.

In der übertragenen Auslegung wird die sinnliche Annäherung, von der das Gedicht handelt, unter anderem als die Beschreibung der Liebe zwischen Gott und seinem auserwählten Volk bzw. zwischen Christus und der Kirche als Braut Christi interpretiert.

Das Hohelied ist nicht etwa ein Märchen, sondern eine wahre Lebensgeschichte, wie wir sie auch heute immer wieder erleben. Dabei geht es um Zuneigungen, Missverständnisse, Liebe und Enttäuschungen im Umgang miteinander – also alles Dinge, mit denen wir immer wieder in unserem Alltag zu tun haben. Das betrifft zum Beispiel auch unsere Liebe zu der Person, die Gott uns an die Seite gestellt hat. Das betrifft unsere Liebe untereinander als Schwestern und Brüder in der Gemeinschaft unseres Herrn Jesus Christus und das betrifft auch unsere Liebesbeziehung zu Gott, unserem himmlischen Vater.

Und das ist genau der Punkt, wo die Arbeit, „kleine Füchse zu fangen“, wichtig wird. Der oben genannte „Hab acht!“-Vers (so nenne ich ihn mal) aus dem Hohelied Salomos mahnt uns zu einer Zeit, wo mein/unser Verhältnis zu Gott und zum Herrn segensreich ist, also in Blüte steht. Da ist ein Zustand der Zufriedenheit, der Glückseligkeit in Bezug auf meine Gemeinde, auf meine Familie und auf meine Person. Alles scheint in bester Ordnung …

Dieser Vers erinnert uns, beständig wachend und aufmerksam zu bleiben. Denn gerade, wenn wir glauben, es sei alles in bester Ordnung, dann ist die Zeit des Verführers besonders groß. Diese „kleinen Füchse“, die doch so niedlich aussehen, die doch noch nicht gefährlich daherkommen, das sind dann zuerst kleine Nachlässigkeiten, unreine Gedanken oder auch sogenannte Bagatellen. Dann kommen diese „kleinen Füchse“ mit verletzenden Worten daher und bringen unnötige Zerwürfnisse in unseren Beziehungen hervor, die ansonsten so schön sein könnten. Und es sind da die „kleinen Füchse“ von Neidereien, von Missgunst, von Gedanken mit Zweifel und Hader, die unsere Liebe zueinander und unsere Gemeinschaft mit dem Herrn belasten.

Achten wir auf diese „kleinen Füchse“! Es kann so vieles sein: dein Hobby, deine Leidenschaften, so manche Lüste und Begierden, Egoismus, Selbstsucht, das Streben nach eigener Ehre oder sonstige „Zeitfresser“. Wie kleine Füchse im Weinberg sind unsere unterschätzten „kleinen Sünden“, an denen wir hängen und die wir allzu gern rechtfertigen.

Was passiert mit unserem Glaubensleben, mit unserer Gemeinschaft im Herrn oder auch in unserer Familie, wenn keine Frucht sichtbar ist, weil wir zugelassen haben, dass das Wurzelwerk, also der geistliche Nahrungsstrang, beschädigt bzw. sogar zerstört ist? Das beschriebene Bild vom Weinberg hat mich persönlich sehr angesprochen und nachdenklich gemacht. Wir sind mit dem Heiligen Geist beschenkt, der für uns Tröster, Kraftquell und Freudenquelle zugleich ist. Aber nutzen wir diesen Vatergeist auch dafür, um regelmäßig (beständig) unsere Gedanken, Worte und Handlungsweisen im Licht des Evangeliums Christi zu überprüfen?

Fragen wir uns, ob es nicht auch in unserem Leben Dinge, Gewohnheiten, festgezurrte Glaubensstandpunkte oder Eigenarten gibt, die wirkliche geistgetriebene Frucht in unserem Leben verhindern! Kann es sogar sein, dass diese „kleinen Füchse“ alle Lebenskraft aus uns heraussaugen und wir im Gebot Christi „Gott und deinen Nächsten zu lieben“ (siehe unter anderem Markus 12, 30-31) nachlässig, schwach und unsichtbar sind?

Du kannst mir glauben, meine liebe Schwester, mein lieber Bruder, auch in meinem eigenen Leben musste und durfte ich erfahren, dass „kleine“ Dinge großen Schaden anrichten – großen Schaden deshalb, weil die Schäden, die an Geist und Seele entstehen, vielfach erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt werden.

In der Apostelgeschichte 2, 42 steht der für uns so lebenswichtige Ratschlag geschrieben, um diesen „kleinen Füchsen“ in meinem Inneren entgegenzutreten und sie rechtzeitig zu erkennen: „Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“

Nur wenn ich dem, was Gott mir heute durch seine Boten (Gott im Fleisch) sagt, ernsthaften Wert beimesse, werden diese Worte „Geist und Leben“ für mich. „Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ (Lukas 11, 28)

Bleiben wir achtsam! Der Fürst dieser Welt schläft nicht! Er wird immer wieder versuchen, durch sein lässiges, verführerisches Wesen dich und mich vom Weg und vom Ziel des ewigen Lebens abzubringen. „Ist doch alles nicht so schlimm“, „Sollte Gott wirklich gesagt haben …“, „Wenn es einen Gott geben würde, dann …“, „Das haben wir immer schon so gemacht!“ usw. sind solche Sätze, die uns unter Umständen nachlässig, leichtsinnig oder sogar „geistlich blind“ werden lassen. Und wenn wir diesen Gedanken nachgeben, laufen wir Gefahr, uns unserer geistlichen Wurzeln zu berauben. Sie werden gekappt und sind doch eigentlich dazu da, um Wasser (das Wort Gottes) als Nahrung für unsere Seele aufzunehmen. Wenn wir in unserem Leben nicht mehr tief verwurzelt sind oder die Wurzeln gekappt sind, dann ist kein Halt mehr in deinem geistlichen Leben und wir können keine Nahrung mehr aus der Lebensquelle Christus beziehen. Dann verlieren wir die Basis, die Liebe untereinander und die Liebe zum Herrn.

Der bekannte Dichter Johann Wolfgang von Goethe sagte dazu: „Achte auf deine Gedanken, sie werden zu Worten. Achte auf deine Worte, sie werden zu Handlungen. Achte auf deine Handlungen, sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, sie werden zu Charaktereigenschaften. Achte auf deinen Charakter, er wird dein Schicksal.“

Ich wünsche uns von ganzem Herzen, dass wir durch den Heiligen Geist unsere „kleinen Füchse“ erkennen und „fangen“ können, damit sie keinen nachhaltigen Schaden in uns und in unserer Glaubensgemeinschaft anrichten, sondern dass wir wahre geistliche Frucht bringen, die Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus zur Ehre gereichen.

Möge das Wesen und Wirken Jesu Christi in unseren Herzen immer mehr Wohnung machen, so dass ER unsere Gedanken und unsere Handlungen regiert. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15, 5)

 

Liebe Grüße und ein herzliches „Mit Gott!“
Apostel Frank Laeufer

 

Apostelwort 1_2025

Ostern

Liebe Glaubensgeschwister,

kaum ist Weihnachten vorbei, nähern wir uns dem bedeutendsten Fest der Christenheit, nämlich dem Osterfest. Um dieses Osterfest würdig und unseres Glaubens gemäß zu erleben, bedarf es schon einer ernsthaften Vorbereitung, und die kann im Ablauf unseres Kirchenjahres nicht zeitig genug beginnen. Deshalb lasst mich zunächst, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, mit einer historischen Darstellung der Entstehung des Osterfestes beginnen.

Zu Zeiten Jesu Christi (bis in unsere heutige Zeit hinein) feierten die Juden das sogenannte Passahfest zur Erinnerung an die Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei. Im Rahmen des damaligen Passahfestes nahm Jesus Christus mit seinen Jüngern am Abend des Donnerstags das vorgeschriebene Abendmahl und wurde durch einen seiner Jünger verraten, von den Römern verurteilt und am Freitag hingerichtet und gekreuzigt. Das christliche Osterfest baut auf diesem Fest auf und erst eine Entscheidung des Konzils von Nicäa trennte 325 nach Christus das Osterdatum vom Passahfest bis hin zu seiner noch heute gültigen Abgrenzung des Christentums vom Judentum.

In unseren Breiten feiert man den Beginn des Frühlings am Tag der Tagundnachtgleiche und dann Ostern am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Der Name „Ostern“ stammt vermutlich von einer germanischen Gottheit namens Ostera. Sie galt als die Göttin des Frühlings, der Fruchtbarkeit und der Morgenröte.

In diesem Zusammenhang muss auch noch die sogenannte Karwoche des Christentums als Vorbereitungszeit auf das Osterfest erwähnt werden. Der Wortteil „kara“ stammt aus dem Althochdeutschen in der Bedeutung von Kummer, Klage bzw. Trauer. Mit dieser Woche haben wir die unmittelbare Vorbereitungszeit auf Ostern. Sie beginnt am Palmsonntag und endet Karsamstag. Gleichzeitig ist sie die letzte Woche der Fasten- und Passionszeit.

Wir wollen diese Woche in unserer Kirche im Besonderen dazu nutzen, um daran zu denken, dass Jesus Christus am sogenannten Gründonnerstag mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl nahm, am Karfreitag ge­kreuzigt wurde und am Ostersonntag die Auferstehung Jesu Christi stattfand – der Sieg des Lebens über den Tod!

Aus meiner Kindheit weiß ich noch genau, dass diese Woche in einem apostolischen Haus in aller Ruhe durchlebt werden sollte. Ich erinnere mich sogar, dass man an keinen Veranstaltungen außerhalb der christlichen Gemeinschaft teilnehmen sollte, es wurden bis in die 1960er Jahre gar keine weltlichen oder Unterhaltungsveranstaltungen durchgeführt. Sogar die Radio­programme wurden nur mit „ernster Musik“ ausgestrahlt, vom Fernsehen ganz zu schweigen (das spielte damals ohnehin nur eine untergeordnete Rolle). Das bedeutete für mich beispielsweise, einen Kinobesuch auf eine andere Woche zu verschieben. Diese Vorbereitung diente ausschließlich dem Karfreitag, an dem wir als Christen an den Tod von Jesus Christus erinnert werden. Er wurde als ein Tag der Stille und der Buße begangen.

In meiner Jugend empfand ich das Verhalten in dieser Woche zwar überzogen, meine Begründung damals: „Wir wissen doch was passiert ist“. Also war das Thema abgehakt. Heute weiß ich jedoch, dass es nötig ist, sich immer wieder mit dem Plan Gottes auseinanderzusetzen. Stille bedeutet für mich einfach, mir Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Man könnte auch sagen, es ist wie Fasten, denn mit und durch Enthaltsamkeit kann ich mich neu besinnen.

Ich nehme mich aus meinem vermeintlichen Alltag einfach mal raus und mache mir bewusst, welches Opfer Gott in Form seines Sohnes für meine Erlösung gebracht hat. Ohne den Kreuzestod Jesu Christi gäbe es für uns heute keine Chance auf Auferstehung!

Wenn ich also aus der Karwoche bzw. aus dem Karfreitag mit dem Abendmahl, das wir ihm zur Ehre feiern, gestärkt hervorgehe, dann bin ich auf das Osterfest und die Auferstehung unseres Herrn eingestellt:

Rollt ab den Stein, Jesus lebt!

Die zentrale Botschaft des Osterfestes ist nun einmal die Auferstehung Jesu Christi. Sie fand am Ostersonntag statt, wie vom Herrn angekündigt, und die Kunde davon verbreitete sich unter seinen Anhängern schnell weiter. Er erschien am dritten Tag nach seiner Kreuzigung in leiblicher Gestalt zwei seiner Jünger, den Frauen und den Elfen. Lies darüber hinaus auch die Berichte in der Heiligen Schrift:

Matthäus 28, 1-10; Markus 16, 1-8; Lukas 24, 1-12

Welchen Stellenwert nimmt das Osterfest nun in meinem Leben heute ein, wie kann ich meinem Schöpfer nahe sein und seine Gnade und Barmherzigkeit verspüren? Dafür haben wir zwei Feiertage, nämlich zum einen den Ostersonntag, um an die Auferstehung erinnert zu sein, und um zum anderen ab Ostermontag selbst (symbolisch) aktiv zu werden, sichtbar und hilfreich für meinen Nächsten. Bin ich in der Lage, zu vergeben und immer wieder die Hand zu reichen? Lasst uns das christliche Wesen anziehen und uns befleißigen, in der Nachfolge Jesu Christi zu leben, Zeit zu opfern, um meinem Nächsten hilfreich zur Seite zu stehen und für ihn da zu sein!

Lies dazu bitte Josua 24, 15: „… Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“

Die österliche Kernaussage stammt aber von Jesus Christus selbst, wie wir im Lukas 23, 34 lesen können:

„Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! …“

Dem lasst uns nachfolgen und dazu wünsche ich uns allen eine gesegnete Zeit in unserer Kirche.

 

Gott mit uns
Apostel André Hille

 

Apostelwort 2_2025

Christi Himmelfahrt

In diesem Jahr feiern wir am 29. Mai den Tag „Christi Himmelfahrt“. Für viele Menschen ist er lediglich ein willkommener arbeitsfreier Tag. Anders als Ostern und Weihnachten ist er auch nicht mit Geschenken und Familienfesten verbunden und den Kindern kann man keine schönen „Märchen“ erzählen. Für die Christen ist es aber ein bedeutender Tag und wir können dankbar sein, dass dieser Feiertag in unserem Land noch nicht „abgeschafft“ ist.

Wenn wir die Bibel aufschlagen, finden wir im Markus- und Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte Be­rich­te darüber.

So lesen wir im Markusevangelium am Schluss seines Buches (Kapitel 16, 14-20): „Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Un­glauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht ge­glaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auf­erstandenen. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie Dämonen aus­treiben, in neuen Zungen reden, Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, so wird’s gut mit ihnen. Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.“

Das Lukasevangelium endet mit folgender Be­schrei­bung (Kapitel 24, 50-53): „Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“

Aus der Apostelgeschichte des Lukas erfahren wir außerdem (Kapitel 1, 4-13): „Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu ver­lassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen em­porgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt und nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Tho­mas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. Diese alle hielten einmütig fest am Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“

Matthäus berichtet zwar nichts von der „Himmelfahrt“, aber sein „Missionsbefehl“ ist eine wundervolle Ergänzung (Kapitel 28, 16-20): „Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Auch die Beschreibung der „Himmelfahrt“ führt uns unwillkürlich zu der Grundsatzfrage, glaube ich an einen allmächtigen Gott oder nicht? Wenn ich diese Frage mit „Ja“ beantworten kann, dann darf ich gern nach dem „Wie“ fragen. Tatsache ist, dass mehrfach davon berichtet wird, was die Jünger „gesehen“ haben. Das ist meines Erachtens allein entscheidend, denn nur für sie sollte das Geschehen Kraft und Stärke für ihren künftigen Weg und Zeugnisdienst sein. Aber hätte er, nachdem er sich nach seiner Auferstehung den Jüngern gezeigt hat, nicht einfach „verschwinden“ können? 40 (!) Tage wirkte er noch unter ihnen bis zu seinem „Heimgang“, nun sollten sie Zeugen sein, dass er wie angekündigt zu seinem Vater geht.

Zur damaligen Zeit glaubte man, dass die Götter bzw. Gott seinen Palast oder sein Reich tatsächlich im bzw. über dem Himmel in weiter Ferne hat. Der Mensch glaubt leichter, wenn er auch (etwas) sehen kann. Für seine Jünger war es somit ein besonderes, freudiges und gravierendes Ereignis und die „sichtbare“ Bestätigung, dass er in seines Vaters Reich eingezogen ist.

Waren vorher vielleicht noch Bedenken, Zweifel und Sorgen, die Angst, dem Auftrag nicht gerecht werden zu können, so wichen diese der Zuversicht und Dankbarkeit. Das lesen wir auch aus den oben zitierten Textstellen:

„Sie predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.“ | „Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“ | „Diese alle hielten einmütig fest am Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“

Alles was ihnen Jesus bis dato verheißen hatte, erfüllte sich und nunmehr auch, dass er wieder zum Vater geht. Dadurch war außer dem Ansporn, das Evangelium zu verkünden, auch der Glaube an die Wiederkunft Christi gestärkt. Sollten bei dem einen oder anderen (verständlicherweise) noch leichte Zweifel geherrscht haben, so wurden sie ganz sicher mit der für die Jünger sichtbaren „Himmelfahrt“ vollständig beseitigt.

Voller Überzeugung konnten sie den Heiland preisen und den Menschen Hoffnung bringen, dass der Herr den Weg für alle bereitet hat, die an ihn glauben.

Auch Paulus hatte diese ganz persönliche Erfahrung in der Begegnung mit Christus, der ihn fragte, warum er ihn verfolge. „Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden“ (Apostelgeschichte 9, 7). Auch für ihn war somit ein Glaubensfundament geschaffen, dass ihn zu dem Eiferer machte, den wir aus der Heiligen Schrift kennen.

Und da uns die Bibel ein „Buch des Lebens“ und weder ein Märchenbuch noch ein überholtes Geschichtsbuch ist, stellt sich die Frage, welche offen-sicht-lichen (!) Zeichen, Erlebnisse oder Wunder uns schon begegnet sind. Was hat es mit uns gemacht? Konntest du auch glauben, dass sich hier etwas gezeigt hat, was allein für dich bestimmt war, um deinen Glauben zu stärken und dich zu einem Zeugnis zu formen?

Ich wünsche uns einen ganz besonderen, reich gesegneten Himmelfahrtstag, der uns einen Blick in den offenen Himmel gestattet; nicht erst am Ende unserer Tage.

„Er (Stephanus) aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ (Apostelgeschichte 5, 55-56).

 

„GOTT mit uns!“
Apostel Lukas

Termine Juli 2025 Gemeinde Trollblumenweg

06.07.20253. Sonntag nach TrinitatisGottesdienst1
12.07.2025Sommerfest „20 Jahre Gemeinde Trollblumenweg“Gemeindefest2
13.07.20254. Sonntag nach TrinitatisGottesdienst1
20.07.20255. Sonntag nach TrinitatisGottesdienst1
27.07.20256. Sonntag nach TrinitatisGottesdienst1
1 Der Gottesdienst findet in den Gemeinderäumen Trollblumenweg 44 statt, Beginn ist 10:00 Uhr.
2 Das Sommerfest findet auf dem Gelände der Gemeinde im Trollblumenweg 44 statt, von 11:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr


Die Chorprobe des Gemeindechores findet i.d.R. Mittwochs um 19:30 Uhr statt. Interessenten bitte über gemtrollblumenweg@kirche-ajc.de  melden.